Reisegeschichten - vorgestern wie übermorgen

von Annerose Lohberg-Goelz

Fürstentum Liechtenstein    I II III IV


Man braucht keine Soldaten

Fürstentum Liechtenstein

So klein das Fürstentum ist, so weit reicht seine Geschichte zurück. 1342 wird in alten Büchern eine Grafschaft Vaduz erwähnt - das ist der Teil, von dem man heute als "Oberland" spricht. Das "Unterland" gehörte der Herrschaft Schellenberg. Zwischen 1434 und 1437 vereinten sich Ober- und Unterland. Erst 1719 entstand das Reichsfürstentum Liechtenstein. Es gab da ein kleines Militäraufgebot, doch das wurde bereits 1868 aufgelöst - man brauchte einfach keine Soldaten.

Uniform des liechtensteinischen Militärkontingents

Viel wichtiger war der Zollvertrag mit der Schweiz, der 1924 in Kraft trat. Damit wurde der Schweizer Franken zur Landeswährung. Die Briefmarken zeigen allerdings das Bild des Fürsten und der Fürstin - Briefe mit Schweizer Marken werden nicht befördert. Liechtensteiner Marken bringen dem Staat viel Geld; sie haben Sammlerwert. Das bemerkt man schnell im Briefmarkenmuseum von Vaduz, das man unbedingt besuchen sollte, wenn man Briefmarkenliebhaber ist.

Heute ist das Land eine "konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage. Die Staatsgewalt ist im Fürsten und im Volke verankert. Die fünfköpfige Kollegialregierung wird auf Vorschlag des Parlaments vom Fürsten auf vier Jahre ernannt". (Das habe ich nachgelesen und abgeschrieben; ich finde es wunderschön.) Die Liechtensteinische Aussenpolitik hat man vertrauensvoll der Schweiz anvertraut (was bei der Frage zum EU-Beitritt schon Zwist gegeben hat: Die Liechtensteiner wollen, die Schweizer nicht).

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