Reisegeschichten - vorgestern wie übermorgen

von Annerose Lohberg-Goelz

Israel I II III

Israel

Die religiösen Kochvorschriften sind streng

Sie werden auch auf den Speisekarten internationaler Touristenhotels berücksichtigt - und zwar so, dass es dem Gast, der kein Jude ist, möglichst wenig unangenehm ist, dass aber auch jeder Jude, der "Koschere Küche" verlangt, dort essen kann. Die Grundregel ist einfach. Sie stammt aus dem 2. und 5. Buch Moses, wo es heißt: "Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch". Das heißt - eindeutig und streng - dass Fleischiges und Milchiges niemals zusammen gekocht, serviert oder gegessen werden darf. Es wäre nicht koscher. Das geht sogar so weit, dass Geschirr, auf dem ein Steak serviert wurde, nicht in derselben Spülmaschine abgewaschen werden darf, in der ein Glas steht, aus dem Milch getrunken wurde.

Was ist koscher?

Einwanderer aus der ganzen Welt haben ihre Rezepte nach Israel gebracht. Sie haben sie in einen großen Topf geworfen und umgerührt, haben die Pflanzen ihrer alten Heimat in der neuen angebaut und gefunden, dass viele davon unter der israelischen Sonne weit intensiver schmecken. Der Geschmack und die Konsistenz der Speisen hat sich aus diesem Grunde verändert - oft zum Positiven. Zutaten und Mengen mussten in ein anderes Verhältnis gebracht, die Verdaulichkeit neu geprüft werden.

Manche Nahrungsmittel gibt es aus religiösen Gründen praktisch überhaupt nicht. So zum Beispiel Schweinefleisch, weil Schweine keine Wiederkäuer sind. Kamele, deren es viele gibt, dürfen nicht gegessen werden, weil sie keine gespaltenen Klauen haben. Nur der amtlich bestellte Schlächter darf Tiere töten. Er hat vor allem darauf zu achten, dass das Fleisch vollkommen ausblutet, reichlich gewässert und gesalzen und danach noch ausgiebig in absolut reinem Wasser gespült wird.

Noch radikaler ist das mosaische Gesetz bei Tieren, die im Wasser leben. Für den strenggläubigen Juden scheiden Muscheln, Krebse, Hummern, Austern, Krabben und auch der Aal aus. Denn sie alle haben weder Flossen noch Schuppen. Zum Glück schwimmen in den klaren Gewässern Israels zahlreiche andere Schuppentiere, die man essen darf und die in immer anderen überraschenden Variationen vorgesetzt werden.

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Israel I II III




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