Die echte mallorquinische Küche unterscheidet sich von der spanischen genauso wie die Sprache. Leider werden die Restaurants, in denen typisch mallorquin gekocht wird, immer weniger. Aber mit ein bichen Geduld kann man sie noch finden, die kleinen urigen Landgaststätten, wo die Würste von der Decke hängen, die Köchin persönlich die dampfende Suppenschüssel aus Ton auf den Tisch stellt und wo man mit Holzlöffeln isst.
Im Landesinneren bestehen die dicken Suppen aus Brot und Gemüse, Kohl und Hülsenfrüchten; an der Küste kommt der Fisch dazu. Dann heissen sie "Zarzuela" oder "Caldera de Pescado". Andere typische Gerichte sind Spanferkel, die hier im Ofen gebacken werden und deren krosse Haut am Ende eines festlichen Mahles vom Chef persönlich auf einem Teller zerteilt und dem Gast stückchenweise überreicht wird. Huhn mit Backpflaumen und Pinienkernen ist eine Köstlichkeit, die auf der Zunge zergeht.
Und das typische "Frito Mallorquin" besteht aus Leber, Nieren und anderen Innereien, die mit Zwiebeln und Kartoffeln in Öl in einer riesigen Pfanne gebraten werden. Das Frito ist ein Verwandter der schwäbischen Schlachtschüssel: Bei Hausschlachtungen lud man auf den Fincas Freunde zu diesem Essen ein, damit die Innereieddn noch am gleichen Tag verspeist werden konnten. Heute, im Zeitalter der Kühlschränke, ist das nicht mehr ganz so eilig.
Geblieben aber ist, dass man meist im Freien unter Olivenbäumen isst, wo man mit den Einheimischen auf Holzbänken an langen Tischen sitzt und deren schlichten, aber bekömmlichen Landwein aus Binissalem oder Felanitx trinkt. Oder aber feinen Muskateller aus der Gegend um Banyalbufar.
Essen und Trinken ist sehr preiswert auf der Insel, man muss sich nur die Mühe machen, sein Hotel mit dem überall gleich schmeckenden pauschal gebuchten Menu zu verlassen und nach den verschwiegenen Kneipen in den kleinen engen Gassen oder draussen auf dem Land zu suchen.
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