Es gibt so viele Arten, Tee zu bereiten, wie es Teesorten gibt und Herzkunftsländer. Tee ist so bekannt wie Wein, aber besser, denn man trinkt ihn ohne Rausch, sagte ein chinesischer Gelehrter, der es ausprobiert hatte. Ohne Zweifel hat er recht.
Es gab auch Zeiten, in denen man aus Tee Suppe machte, indem man ihn mit den verschiedensten Gewürzen abschmeckte, zum Beispiel mit Ingwer oder Zwiebeln, Orangenschalen oder Zimt. In jüngster Zeit ist es wieder in Mode gekommen, Tee mit einer Veilchenblütenmischung zu kredenzen - man nennt diese Mischung "Drei Nonnen". "Mönchstee" ist dagegen ein Getränk aus Teeblättern und Lavendel. Dass die Tibetaner ihren Tee gerne mit Yak-Butter trinken, ist bekannt - auf langen mühseligen Wanderungen würzen sie ihn auch noch mit Pfeffer und Salz, mit geröstetem Reis und Gerstenmehl. Dann ist es eine fast vollständige Mahlzeit.
Dass man hierzulande Walnussblättertee gar nicht schätzt, können Chinesen nicht verstehen. Es ist bei ihnen auch nicht die allerfeinste Sitte, Jasmintee, den wir hier sehr mögen, zu süßen. In der Mongolei wird häufig Tee mit Stutenmilch getrunken - das macht kräftig.
Was ist überhaupt Tee? Ursprünglich ein Baum, der neun oder mehr Meter hoch wachsen kann, heute meist ein Strauch von etwa anderthalb Meter Höhe mit schmalen Lanzenblättern (thea sinensis und thea assamica). Zunächst nur in China angebaut, kam er später nach Japan, Indien, Korea und Burma.
Es ist sicher bezeichnend, dass gerade ein englischer
Botaniker, Robert Bruce, den Teestrauch 1823 entdeckte und zwar auf einer
Jagd in der Nähe von Assam in Indien. Er erkannte sogleich, dass
die Blätter dieses Strauchs, getrocknet und zerstampft von den Einheimischen
auch bei größter Hitze heiß getrunken, auch für Europäer
ein gutes Getränk und für ihn ein gutes Geschäft abgeben würden.
Es sollten aber noch 16 Jahre vergehen, bis der erste Handelstee, in Kisten
sorgsam verpackt, als Importware im Hafen von London landete. Grünen
Tee gab es jedoch schon um 1550 in Europa. Holländische Ärzte experimentierten
damit an prominenten Patienten - so soll ein
Dr. Decker, der im 17. Jahrhundert lebte, sie gezwungen haben, täglich
zwischen 50 und 200 Tassen Tee zu trinken als harntreibende und anregende
Medizin.
Der vielfältige Geschmack des Tees rührt her von der sehr variablen Zusammensetzung der ätherischen Öle (immerhin 0,5 bis 1,1 % der Gesamtmasse) und der bitteren Gerbstoffe (zwischen 5 und vollen 27 %); seine anregende Wirkung kommt vom Koffein (0,9 bis 5 %).
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