Reisegeschichten - vorgestern wie übermorgen

von Annerose Lohberg-Goelz

Balearen    I II III


Fincas sind Landgüter

Mallorca

Neben Baden, Tauchen, Surfen und Wandern wird auf Mallorca eine Sportart gepflegt, die dort gar nicht so exclusiv ist, wie manche meinen: das Golfen. Es gibt eine ganze Anzahl an Golfplätzen und es ist schwer zu sagen, welcher der attraktivste ist. Alle liegen wunderschön und fügen sich harmonisch in die Natur ein, alle sind das ganze Jahr hindurch bespielbar. Und auf manchen, nicht auf allen, kann man Golf-Grundkurse buchen. Informationen darüber gibt es in jedem Hotel und in den Tourismusbüros.

SonnenuntergangMallorca

Wer einen Urlaub der besonderen Art machen möchte, kann das auf einer Finca tun. Fincas sind Landgüter, die oft noch bewirtschaftet werden und wo man, wenn man möchte, an der außergewöhnlichen mallorquinischen Familienatmosphäre teilnehmen kann. Das ist "Urlaub auf dem Bauernhof" in hoher Qualität. Etliche solcher Agroturismo-Fincas sind über Mallorca verteilt. Sie sind sehr unterschiedlich ausgestattet - es gibt Häuser mit wertvollen Antiquitäten und riesigen hochherrschaftlichen Räumlichkeiten, die aber nur eine kleine Zahl von Gästen aufnehmen. Andere Fincas sind einfacher, immer aber gemütlich und originell. Dort kann man auch mit Kindern unterkommen. Die Fincas liegen meist an besonders schönen, aber abgelegenen Plätzen. Die Preise sind unterschiedlich. Zu gewissen Zeiten gibt es Sondertarife, vor allem außerhalb der Hauptferienzeit.

Die echte mallorquinische Küche unterscheidet sich von der spanischen genauso wie die Sprache. Leider werden die Restaurants, in denen typisch mallorquin gekocht wird, immer weniger. Aber mit ein bißchen Geduld kann man sie noch finden, die kleinen urigen Landgaststätten, wo die Würste von der Decke hängen, die Köchin persönlich die dampfende Suppenschüssel aus Ton auf den Tisch stellt und wo man mit Holzlöffeln isst. Im Landesinneren bestehen die dicken Suppen aus Brot und Gemüse, Kohl und Hülsenfrüchten; an der Küste kommt der Fisch dazu. Dann heißen sie "Zarzuela" oder "Caldera de Pescado".

Andere typische Gerichte sind Spanferkel, die hier im Ofen gebacken werden und deren krosse Haut am Ende eines festlichen Mahles vom Chef persönlich auf einem Teller zerteilt und dem Gast stückchenweise überreicht wird. Huhn mit Backpflaumen und Pinienkernen ist eine Köstlichkeit, die auf der Zunge zergeht. Und das typische "Frito Mallorquin" besteht aus Leber, Nieren und anderen Innereien, die mit Zwiebeln und Kartoffeln in Öl in einer riesigen Pfanne gebraten werden. Das Frito ist ein Verwandter der schwäbischen Schlachtschüssel: Bei Hausschlachtungen lud man auf den Fincas Freunde zu diesem Essen ein, damit die Innereien noch am gleichen Tag verspeist werden konnten. Heute, im Zeitalter der Kühlschränke, ist das nicht mehr ganz so eilig. Geblieben aber ist, dass man meist im Freien unter Olivenbäumen isst, wo man mit den Einheimischen auf Holzbänken an langen Tischen sitzt und deren schlichten, aber bekömmlichen Landwein aus Binissalem oder Felanitx trinkt. Oder aber feinen Muskateller aus der Gegend um Banyalbufar.

Essen und Trinken ist sehr preiswert auf der Insel, man muss sich nur die Mühe machen, sein Hotel mit dem überall gleich schmeckenden pauschal gebuchten Menu zu verlassen und nach den verschwiegenen Kneipen in den kleinen engen Gassen oder draußen auf dem Land zu suchen.

Für die Langzeiturlauber, die den Winter im klimatisch so günstigen Mallorca verbringen, gibt es ein überreiches Kulturangebot: allein 325 Konzerte sind für den Winter geplant - viele davon in Klöstern und Abteien.

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